Immer mehr Unternehmen berücksichtigen beim Aufbau ihres Webcontents SEO. Weshalb? Weil rund 90% aller Online-Suchen bei Google beginnen und Google weiss, was wir im Netz suchen.
Eine Möglichkeit, Google und andere Suchmaschinen auf die eigene Website zu lenken, liegt in suchmaschinengesteuerten Inhalten. Das macht Sinn. Und so kommt es auch nicht von ungefähr, dass sich in den letzten Jahren bei mir die Anfragen häufen, ob ich denn auch suchmaschinenoptimiert texte. Ja, kann ich, mach ich – und sogar gerne. Bevor ich auf diese Gründe eingehe, sei erst mal Grundlegendes erklärt.
Wie funktioniert SEO?
SEO steht für Search Engine Optimization und bedeutet übersetzt – bitte einmal Luft holen – Suchmaschinenoptimierung. Optimiert wird unter anderem technisch (darauf werde ich hier nicht weiter eingehen), über den Einsatz von Keywords oder sinnvolle Inhalte.
Keywords sind Schlüsselwörter. In Bezug auf Google und SEO heisst das: Es sind diejenigen Begriffe, die wir in der Suchanfrage eingeben und die uns idealerweise die gewünschten Resultate liefern.
Das Ziel von SEO ist, die Quantität und Qualität der Website-Besuche zu erhöhen und damit mehr Traffic zu generieren. Generiert wird dieser Traffic durch «paid» (bezahlte) oder «organic» (organische bzw. nicht bezahlte) Suchmaschinen-Ergebnisse.
WIE WÄRE ES MIT EINEM BEISPIEL?
Suche ich nach «boutique hotel engadin», spuckt Google innert 0.70 Sekunden 185‘000 Ergebnisse aus (Mai 2019), ganz zuoberst und am Ende der Seiten die Anzeigen. Google entscheidet, welche Inhalte für meine Suchanfrage relevant sind, ordnet die Websites und erstellt so ein Webranking.
Das Ziel der Website-Owner – in diesem Falle der Hoteliers, Tourismusbüros und Buchungsplattformen – ist also, die für die Suche relevanten Keywords auf der eigenen Website zu platzieren, um im PageRank möglichst weit vorne zu erscheinen.
KEYWORDS VS. QUALITÄT
Dann muss man einfach möglichst viele dieser Suchbegriffe in die Webtexte einbauen? Nicht ganz. Die Zeiten, in denen man Texte mit Keywords spicken konnte, sind längst vorbei.
Google beurteilt mittlerweile auch die Qualität und Glaubwürdigkeit von Inhalten. Was Leserinnen und Lesern keinen Mehrwert bietet – ein mit Keywords vollgepackter Text gehört da bestimmt nicht dazu, weil er einfach nur mühsam zu lesen ist – und nicht als vertrauenswürdig eingestuft wird, wird von der Suchmaschine nicht gut platziert, wenn nicht sogar abgestraft.
FÜNF ANFORDERUNGEN ANS SEO-TEXTEN
Was bedeutet dies fürs SEO-Texten? Nachfolgend gehe ich auf fünf Punkte ein, die aus meiner Sicht zentrale Anforderungen für erfolgreiches suchmaschinenoptimiertes Texten sind. Gleichzeitig sind es auch die Gründe, weshalb ich diese Texte gerne verfasse.
1. USER KENNENLERNEN
Wer SEO-Content entwickelt, muss sich mit der Zielgruppe auseinandersetzen. Wer sind die Kundinnen und Kunden? Was suchen sie auf der Website? Was sind ihre Bedürfnisse?
Antworten auf diese Fragen bieten professionelle Keyword-Analysen, aber mindestens so wichtig sind Recherchen. Das bedeutet für mich: Auftraggeberinnen und Auftraggeber befragen, zuhören, nachfragen und Kundenprofile entwickeln, falls diese nicht schon bestehen.
Das Kennenlernen der Anspruchsgruppe ist eine spannende Aufgabe. Und es ist die Grundlage für das zielführende Erstellen jeglicher Texte. Denn erst wenn ich weiss, wer was weshalb im Netz sucht, kann ich mich mit dem eigentlichen Thema beschäftigen.
2. THEMEN DEFINIEREN
Soll ein SEO-Text entwickelt werden, ist das Hauptthema durch das zentrale Keyword in der Regel gegeben. Nun muss ich mir überlegen, wie ich an dieses Thema herangehen möchte.
Was soll die Kernaussage meines Textes sein? Welche weiteren Aspekte sind relevant? Wie kann ich das Thema gewinnbringend, aufschlussreich und neuartig aufbereiten, damit ich der Zielgruppe einen Mehrwert biete? Das erfordert eine gründliche inhaltliche Auseinandersetzung, die mich zur nächsten Anforderung führt.
3. STRUKTUR IST (FAST) ALLES
Die Bedeutung der Struktur schätze ich am SEO-Texten ganz besonders. Die Themenwahl und das damit verbundene sinnvolle Einbauen der Keywords zwingen mich, strukturiert an den Text heranzugehen.
Welche Struktur ich wähle, hängt – wie oben beschrieben – vom Thema ab. So lässt sich der Text entlang der verschiedenen Keywords aufbauen, zum Beispiel nach dem Prinzip ein Keyword pro Absatz. Weitere Möglichkeiten sind ein chronologischer Aufbau oder die Ordnung von einfachen zu komplexen Inhalten.
4. FÜR LESBARKEIT SORGEN
Unabhängig davon, worum es in einem SEO-Text geht, er muss lesbar sein. Dabei ist zu berücksichtigen: Wir konsumieren im Web anders als auf Papier.
Am Bildschirm scannen wir Inhalte, lesen Unterrubriken und überfliegen Absätze. Wir suchen nach zentralen Begriffen und versuchen so schnell wie möglich herauszufinden, was die Schlussfolgerung eines Artikels ist. Deshalb ist eine klare, logische Textstruktur und die Art und Weise, wie einzelne Absätze aufgebaut und ausformuliert sind, enorm wichtig. Das gilt für SEO-Texte und für Webtexte generell.
5. QUALITÄT VOR ZAHLEN
Textlänge, Zeichenanzahl in Titeln, Keyword-Dichte – es gibt unterschiedliche Faktoren, die sich im Bezug auf SEO in Zahlen ausdrücken lassen. Da aber beispielsweise die Keyword-Dichte bei den einzelnen Suchmaschinen variiert und Google seinen Algorithmus immer wieder anpasst, muss der Fokus auf der Qualität des Inhaltes liegen.
Als Texterin ist es nicht nur meine Aufgabe, Keywords so natürlich wie möglich in einen Text einzuarbeiten. In beratender Funktion überlege ich mir auch gemeinsam mit meinem Gegenüber, welche Inhalte Sinn machen, qualitativ hochwertig sind und damit langfristig einen Nutzen stiften. Denn mit dem Surfen im Netz verhält es sich so wie in der realen Welt da draussen: Ich komme an jene Plätze zurück, die mir gefallen. Bietet mir eine Website lesenswerten Stoff, werde ich diese Seite mit grosser Wahrscheinlichkeit wieder aufsuchen.
FAZIT
Das Schreiben von SEO-Texten ist ein Balanceakt. Man sucht das Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen der Leserschaft und den technischen Anforderungen der Suchmaschine. Man pendelt zwischen Vorgaben und eigenen Ideen.
Auch wenn der Auftrag «suchmaschinenoptimiert texten» lautet, schreibe ich als professionelle Texterin immer für Leserinnen und Leser. Diese Mischung macht das Ganze zu einer herausfordernden, spannenden Aufgabe und ist mitunter ein Grund, weshalb ich gern für die Maschine schreibe.